Was bedeutet Uhrenkaliber?
Bei diesem Begriff handelt es sich nicht um die komplette Uhr, sondern um die Bauart des Uhrwerks. Das angegebene Kaliber einer Uhrwerkes bezieht sich sowohl auf die Größe als auch auf den Hersteller und dessen Baureihe. Die betreffenden Angaben werden in Form von sogenannten ETA-Codes ausgedrückt. Erfasst werden damit ausschließlich Eigenschaften von mechanischen Uhren. Das Uhrenkaliber ist unter anderem sehr wichtig für die Bestellung.
Der Eigenname ETA
Das 1793 gegründete Unternehmen ETA SA stellt einen Zusammenschluss mehrerer Herstellern dar. Da die Firma schnell zum Marktführer wurde, bildeten sich schnell bestimmte Normen wie das Uhrenkaliber, die einzuhalten waren.
Angaben des ETA- Codes
Diese Angaben der ETA-Bezeichnungen beschreiben Funktion und Technik des Uhrwerks. Die Werksangabe „Kaliber: ETA 2892-A2“ informiert darüber, dass das betreffende Uhrwerk mechanisch angetrieben wird, eine Sekundenstoppvorrichtung sowie einen kugelgelagerten Rotor besitzt und sich automatisch aufzieht. Die Gangreserve beträgt etwa 42 Stunden.
Maßeinheiten von Uhrenkalibern
Das Uhrenkaliber bezeichnet auch den Durchmesser des Uhrwerks. Die Angabe „Kaliber: 10½““ sagt beispielsweise aus, dass das Uhrwerk einen Durchmesser von 10,5 Linien aufweist. Das sind umgerechnet 23,69 mm.
Differenzierung von Uhrenkalibern
Es existieren zwei Unterarten. Das Uhrenkaliber unterscheidet nicht nur nach dem Durchmesser der Uhrwerke, sondern auch nach der Bauart des Gehäuses und der Position des Sekundenziffernblattes. Es gibt das sogenannte Savonette- als auch das Lépine-Kaliber.
Beim Uhrenkaliber Savonette handelt es sich um eine Taschenuhr mit einem Sprungdeckel. Das Sekundenziffernblatt befindet sich exakt auf 6 Uhr, was die Ablesbarkeit erleichtert. Beim Lépine-Kaliber handelt es sich um eine sogenannte Frackuhr. Bei Uhren die nach dieser Norm hergestellt werden, findet man das Sekundenziffernblatt auf 3 Uhr, also in einer Linie mit dem Aufzugsrad. Ein weiterer wichtiger Unterschied zwischen beiden Kalibern besteht im Fehlen des Sprungdeckels und in der flachen Ausführung des Lépine-Kalibers, was ihm den Beinamen Frackuhr einbrachte.